Fasten, Tag 3: Keine Schwäche Fasten, Tag 1: Bin ich schon drin?

Fasten, Tag 2: Der Magen knurrt – ein wenig

Published on Sunday, March 16, 2014 8:00:00 AM UTC in Personal & Philosophical

Augen auf und... Hunger! Am Morgen meines zweiten Tages trat das ein, was ich schon früher erwartet hatte: ein doch sehr kräftiges Hungergefühl, das sich penetrant in den Vordergrund dängelte, egal, was ich auch tat. Glücklicherweise hielt es kaum eine halbe Stunde an. Als ich meinen Obstsaft getrunken hatte, war es fast schon wie weggeblasen. Auch die Kopfschmerzen waren so gut wie weg und verschwanden im Laufe des Vormittags völlig.

Der Tag selbst war recht verplant... unter anderem auch mit körperlich durchaus anstrengenden Dingen. Ich hatte einen Beratungstermin beim Fahrradhändler um die Ecke vereinbart, um mir ein paar Modelle ansehen zu können. Zum Testen bin ich dann auch einige Kilometer gefahren. Einmal mehr erstaunt musste ich feststellen, dass das völlig problemlos ging, obwohl ich seit etwa 42 Stunden nichts mehr gegessen hatte. Ich fühlte mich weder danach erschöpft noch währenddessen kraftlos. Trotzdem gehe ich aber davon aus, dass mich solche Momente in den kommenden Tagen noch heimsuchen werden.

Regelrecht peinlich war mir das über den Tag verteilte Gluckern und Gurgeln aus der Bauchgegend. Man glaubt gar nicht, was ein paar Liter Flüssigkeit in einem leergefegten Unterleib für eine Geräuschkulisse aufbauen können - und mit welcher Lautstärke! Zur Verdeutlichung hier einige Beispiele für die wenigen Orte, an denen ich gestern damit vermutlich nicht aufgefallen wäre: bei einer Wildwasserfahrt, beim Camping neben einem startendem Düsenjet oder im Hupen-Testraum bei Volkswagen. Unglaublich, wirklich.

Kopfkino

Eigentlich hatte ich befürchtet, dass der Samstag ein ganz schlimmer Tag werden würde. Zwar hatte ich keine Angst vor einem eventuellen körperlichen Hungergefühl, aber am Wochenende unternimmt man doch gerne mal etwas mit Freunden, und traditionell ist der Samstag bei uns belegt mit Bundesliga gucken, gemütlich bei einem Weißbier und Pizza. Erstaunlicherweise machten mir die Versuchungen rein gar nichts aus. Besorgt wurde ich beispielsweise gefragt, ob es in Ordnung sei, dass man direkt unter meiner Nase einen Döner isst - aber ehrlich gesagt hielt sich das Verlangen nach all den Verlockungen über den gesamten Tag verteilt doch sehr in Grenzen. Sicher, alles roch lecker, und anderen beim Feiern zuzusehen ist natürlich auch nicht das Erquickendste, das man sich vorstellen kann, aber ich hatte nie das Verlangen, einfach alles hinzuwerfen und in was auch immer vor meiner Nase herumgewedelt wurde hineinzubeißen.

Trotzdem ist es so, dass meine Gedanken während des Tages schon sehr oft um das Thema kreisten. Ich fand es sehr erstaunlich, an mir selbst zu beobachten, wie oft ich gedanklich in allen möglichen und unmöglichen Situationen auf Fasten, Essen, Trinken und ähnliches zurückkam. Erst am Abend, bei ohrenbetäubender Live-Musik, hatte mein Gehirn wohl nicht mehr genug Kalorien zur Verfügung, um mich gleichzeitig auch noch mit diesem Firlefanz zu beschäftigen. Ich bin gespannt, wie sich das noch entwickelt...

Tags: Fasten · Hupentestraum