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Des Teufels Steckverbinder

Published on Saturday, January 8, 2011 10:47:55 PM UTC in Skit

Dieses Post stammt aus meinem Blog "Das Kranichfilet - Vom Kranich nur das Feinste" (2011).

Das neue Jahr hat seine erste Sensation. Ich konnte eben den wissenschaftlich-empirischen Beweis führen, dass es Intel mit der Erfindung des USB-Anschlusses erstmals in der Geschichte der Mathematik gelungen ist, die Gesetze der Wahrscheinlichkeitsrechnung außer Kraft zu setzen. Aber der Reihe nach.

Maus, Lautsprecher, Vibrator – alles hat heutzutage einen USB-Anschluss. Im Gegensatz aber zu anderen Ausführungen wie beispielsweise dem Kleeblattstecker, den ein zugekokster einarmiger Schimpanse im Dunkeln mit einem Versuch einstecken könnte, dachten sich die Ingenieure beim sogenannten USB-A-Stecker: "Lass uns den Verbraucher doch mal so richtig schön in den Wahnsinn treiben."

Gesagt, getan. Nicht nur hat man einen Stecker ersonnen, dessen äußere Form keinen Aufschluss darüber gibt, wo oben und unten ist, nein! Man lässt den Geräteherstellern auch noch freie Hand darüber, in welcher Ausrichtung die zugehörigen Buchsen montiert werden können. Daraus ergeben sich dann Situationen wie die im Folgenden exemplarisch herausgegriffenen.

usb.png

Wenn ich beispielsweise meinen MP3-Player am USB-Anschluss des Laptops einstöpsele, dann zeigt das Display nach unten, Richtung Tischplatte. Super Holzwurmlampe, und ich seh nix. Jedes Mal bete ich, dass nicht ein Nachbar ein Video davon bei YouTube einstellt, wie ich das Laptop über dem Kopf balanciere und dabei angestrengte Grunzlaute von mir gebe, während ich versuche irgendwelche Tasten am MP3-Player zu drücken. Aber wo beschwere ich mich darüber nun? Können die Kinder, die meinen MP3-Player zusammengeschraubt haben, links und rechts nicht auseinander halten, oder ist das einfach eine Nebenwirkung von giftigen Dämpfen in den Montagehallen beim Laptophersteller?

Eine zweite typische Situation tritt ein, wenn ich ein Gerät an meinem Rechner einstecken will. Ich grabe mir also durch eine watteähnliche Schicht von Staub hinter dem Schreibtisch einen Tunnel Richtung Computerrückseite. Mein muskulöser Oberkörper verhindert, dass ich bis in Sichtweite vorrücken kann, also ertaste ich, wo ich den Stecker hinzustöpseln habe. Tock-tock-tock-tock-tock… nach fünf Versuchen beschließe ich, dass ich den Stecker verkehrt herum halte, ziehe den Arm zurück, sauge mit dem mitgebrachten Handstaubsauger die Flusen weg (warum macht hier eigentlich keine Sau sauber?), drehe den Stecker um und versuche es erneut. Tock-tock-tock-tock-tocktock! Ich spüre, wie ein erster Wutkloß den Rachen hinaufkriecht, unterdrücke aber den Reflex zu schreien, weil ich angesichts der wolkigen Umgebung eine Staublunge fürchte. Also das gleiche Spiel nochmal; Kommando zurück, Stecker umdrehen, neuer Fummelversuch. Tock-tock-TSCHAK! Na endlich! Ich krieche hinter dem Schreibtisch vor und erblicke zombiegleich das Tageslicht. Man glaubt ja gar nicht, wie schnell sich die Kombination aus Schweiß und Staub in eine schmierig-graue Pampe verwandelt, die einem den Teint versaut. Zurück am Bildschirm stelle ich fest, dass überhaupt nichts geht. Zwanzig Minuten später habe ich dann die halbe Einrichtung zerlegt, den Computer vorgezogen, und blicke auf den USB-Stecker, den ich irgendwie in die Netzwerkbuchse gewürgt habe...

Weil das irgendwie immer so ist, habe ich heute die Probe aufs Exempel gemacht. Mit Hilfe der 42 im Haushalt vorhandenen USB-Stecker und –Buchsen habe ich 1000 erfolgreiche Steckversuche durchgeführt. Dabei habe ich festgestellt, dass man, um die richtige von zwei geometrisch möglichen Varianten zu finden, im Schnitt tatsächlich 4,8 Versuche benötigt. Ich weiß nicht, wie sie das geschafft haben, die schlauen Köpfe bei Intel, und wenn ich nicht noch immer an einem Staubknäuel würgen würde, wäre ich vielleicht sogar versucht meinen Hut zu ziehen vor so viel Boshaftigkeit Talent.

Tags: Das Kranichfilet · Neandertaler · Staublunge · USB